Filmkommunikation vergibt Preise
Seit 1982 wird der Findling vergeben. Er ist damit einer der ältesten bestehenden deutschen Filmpreise.
Anfangs vergab ihn die ZAG Filmclubs der DDR, nach 1990 der Interessenverband. Inzwischen vergibt der Interessenverband Filmkommunnikation Thüringen den Kinderfilmpreis Goldener Spatz zusammen mit der Stiftung Goldener Spatz und dem Freundeskreis Goldener Spatz.
Filmkommunikation Mecklenburg-Vorpommern vergibt den Findlingspreis auf den Festivals Bundesfestival Junger Film FiSH Rostock, dokumentart Neubrandenburg, Filmkunstfest Schwerin und seit 2015 auch erstmals international auf dem Szczecin European Film Festival.
2016 kommt in Kooperation mit dem Kulturkosmos Müritz / Fusion-Festival ein weiterer Preis hinzu: Der Sputnik.

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Der Findlingspreis Der Findling oder Findlingspreis ist ein Filmpreis, welcher an Filmemacher für deren Regiearbeit verliehen wird. Er wird auf diversen nationalen und internationalen Festivals vom Verband für Filmkommunikation, dem Zusammenschluss kultureller Kinos und Filmklubs Ostdeutschlands, vergeben. Bisher erhielten weit über hundert Filmemacher diese Auszeichnung. Das Besondere am Findlingspreis ist, dass seine Dotierung auch an eine Tournee des ausgezeichneten Films mit dem Preisträger / der Preisträgerin zu den Spielstätten des Landes gebunden ist. Während der in der Regel zweiwöchigen Tournee wird der Film gezeigt und das Werk der Filmschaffenden vorgestellt verbunden mit moderierten Filmgesprächen mit dem Regisseur / der Regisseurin, teils weiteren Filmbeteiligten wie Schauspielern oder Produzenten. Ziel des Preises ist es, Filmschaffende, Kinoschaffende und Publikum miteinander ins Gespräch zu bringen. Der Preis verstand sich laut Statuten als "moralische und ideelle Anerkennung von Werken, die in besonderer Weise zum Nachdenken und Hinsehen zwingen, deren Schöpfer es sich und dem Zuschauer nicht leicht machen und die in anerkennenswerter und unspektakulärer Gestaltung Themen aufgreifen, die bedenkenswert und des Auffindens wert sind". Zeitweise, auf Festivals wie in Schwerin und Neubrandenburg, gab es lediglich dotierte Findlingsauszeichnungen. Sämtliche Kosten werden vom Verband für Filmkommunikation, dem Zusammenschluss der kulturellen Kinos und Filmklubs getragen. Der Preis selber besteht aus einem eingefassten Findlingsstein nebst Plakette und wurde vom Güstrower Bildhauer Peter Lewandowski gestaltet.

Zu Zeiten der DDR wurde der Preis auf folgenden Festivals vergeben:



Nationales Spielfilmfestival der DDR in Karl-Marx-Stadt (1982 bis 1990)

Nationales Festival des Dokumentarfilms der DDR in Neubrandenburg (1982 bis 1989)

Nationales Kinderfilmfestival Goldener Spatz in Gera (1983 bis 1989)

Internationale Dokumentar- und Kurzfilmwoche (nun: Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm) in Leipzig (1983 bis 1989)

Nach dem Ende der DDR wurde und wird der Preis auf folgenden Festivals vergeben:

der dokumentART Neubrandenburg (seit 1992)

dem Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern Schwerin (seit 1991, 2014 wurde kein Preis vergeben)

dem Filmfestival Cottbus (1991 bis 2002)

dem Film-Festival im Stadthafen Rostock / Junger deutscher Film (seit 2004)

Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm in Leipzig

2015 wurde der Preis das erste Mal auch im Ausland verliehen:

Szczecin European Film Festival SEFF in Stettin, Polen.

Darüber hinaus wurde der Findling außerhalb der Reihe für folgende Persönlichkeiten oder Einrichtungen vergeben:

1985: Für das Gesamtschaffen: DEFA-Studio für Trickfilm

1986: Für das Gesamtschaffen zum 75. Geburtstag von Kurt Maetzig

1986: Für die Bezirksgemeinschaften Filmklubs Halle, Schwerin und Cottbus

1987: Für das Gesamtschaffen zum 70. Geburtstag von Fjodor Chitruk



Auswahl Preisträger und Preisträgerinnen:

Aktan Abdikalikow, Frank Beyer, Jürgen Böttcher, Jürgen Brauer, Heinz Brinkmann, Dietrich Brüggemann, Ernst Cantzler, Kacper Czubak, Wiktar Nitschyparawitsch Daschuk, Till Endemann, Gunter Friedrich, Saša Gedeon, Roland Gräf, Leo Hiemer, Dietmar Hochmuth, Stefan Jäger, Caterina Klusemann, Eva Knopf, Volker Koepp, Jan Jakub Kolski, Viktor Kossakovsky, Dimitri Kubasow, Karsten Laske, Kirsi Marie Liimatainen, Rolf Losansky, Stefan Mehlhorn, Helke Misselwitz, Dschingis Narynow, Gitta Nickel, Jan Peters, Christian Petzold, Mikko Piela, Zofia Pręgowska, Cristi Puiu, Sascha Quade, Jan Ralske, Günter Rätz, Egon Schlegel, Hans-Christian Schmid, Eduard Schreiber, Igor Šterk, Roland Steiner, Audrius Stonys, Horst Tappert, Kurt Tetzlaff, Tama Tobias Macht, Andres Veiel, Bertram Verhaag, Andreas Voigt, Peter Voigt, Lothar Warneke, Jan Zabeil, Petr Zelenka, Matthias Zuder.

Text: Sven Eggers